Wie vermutet: Luchs Alus ist keines natürlichen Todes gestorben

- Erste Obduktionsergebnisse beweisen Beschuss -

München, 7.11.2017. Die Ergebnisse der Obduktion des im September 2017 aufgefundenen Luchskadavers belegen – wie erwartet – einen Beschuss. Bei den forensischen Untersuchungen konnten nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern im Körper des Tieres eindeutig Geschosspartikel nachgewiesen werden. Die Polizeibehörden arbeiten nach eigenen Angaben eng und mit Nachdruck an dem Fall und die Ermittlungen sind bis dato noch nicht abgeschlossen. Der als „Alus“ identifizierte Luchs wurde ohne Kopf und Vorderläufe im Saalachsee (Berchtesgadener Land) nahe der österreichischen Grenze aufgefunden.

 

Der Luchskuder hielt sich zuletzt im Pinzgau auf, wo er innerhalb des Fotofallen-Projektes der Gregor Louisoder Umweltstiftung regelmäßig bis Mitte Mai 2017 nachgewiesen werden konnte. Der Verlust von Alus ist mehr als tragisch, da die hiesige Luchspopulation seit langer Zeit stagniert, keine aktive Wiederansiedelung erlaubt und der einzige Trittstein im österreichisch-bayerischen Alpenraum nun unwiederbringlich verloren ist.

 

Um ein Zeichen zu setzen, lobten wir bereits im September (zusammen mit WWF Österreich und Deutschland) 15.000 € aus. Wertvolle Hinweise, welche zur Verurteilung des Täters führen, sollen so belohnt werden. Bitte wenden Sie sich an folgende Stellen:

 

·         Polizeiinspektion Bad Reichenhall (+49 (0)8651 9700)

·         LKA Salzburg (+43 (0)59 133 50 3333)

 

Ziel unserer Auslobung ist es, den Druck auf die Straftäter zu erhöhen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. In den vergangenen Jahren wurden allein in Deutschland mindestens 25 Wölfe, 7 Luchse und bis zu 12.000 Greifvogel vergiftet, erschossen oder in illegalen Fallen gefangen. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Die Aufklärungs- oder gar Verurteilungsquote ist verschwindend gering. Dass auch in Deutschland streng geschützte Tierarten verfolgt und getötet werden, ist den Wenigsten bewusst.

 

Wir kritisieren, dass es hierzulande bei der Strafverfolgung solcher Delikte weiterhin Defizite gibt. So werden etwa im Bayerischen Wald seit Jahren Luchse getötet oder verschwinden auf ungeklärte Weise. Die dortigen laufenden Untersuchungen der Staatsanwaltschaft sind auch nach langer Zeit noch nicht abgeschlossen. Allerdings sind die polizeilichen Ermittlungen im vorliegenden Fall professionell erfolgt, anerkennt Claus Obermeier (Vorstand der Gregor Louisoder Umweltstiftung).

 


Ansprechpartnerin für Rückfragen und Bildmaterial:


Franziska Baur

Fachreferentin Naturschutz Bayern

Tel. 089/54212142

franziska.baur@umweltstiftung.com
Brienner Straße 46, 80333 München

 

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