10.Meine – Deine – Unsere Alm
Die Almwirtschaft ist eine der ältesten Bewirtschaftungsweisen in den Alpen. Vom Frühsommer bis in den Herbst waren Jahrhunderte, zum Teil Jahrtausende lang die Weideflächen um die Baumgrenze die „Premiumgebiete“ für das Vieh – vom Ochsen, über Pferde, Kühe, Kälber, Schafe, Ziegen bis zu Schweinen. Das Futter auf den Almflächen und in den lichten Bergwäldern war hochwertig und gratis. Im Tal konnte währenddessen Heu als Futterreserve für die lange Winterzeit gemacht werden. Nahrungsmangel zwingt keinen Bauern mehr dazu, Vieh auf die Almweide zu treiben. Das „Hauptprodukt“ der Almwirtschaft ist heute die Almlandschaft und die Pflanzenvielfalt auf den beweideten Flächen. Meist wird nur noch pflegeleichtes Jungvieh und einige Schafe aufgetrieben. Auch Senner (Hirten), die während des Almsommers die Tiere betreuen und bewachen und die Weideflächen pflegen, gibt es nur noch auf einigen Almen. Damit die Bewirtschaftung der Almen trotzdem weiter besteht und Almflächen offen gehalten werden, erhalten Almbauern heute großzügige finanzielle Unterstützungen von der Gesellschaft, zum Beispiel durch EU-Fördermittel. In Zukunft wird sich die Almwirtschaft wieder anpassen müssen. Der Klimawandel macht auch vor den Almflächen nicht halt. Um die Artenvielfalt weiter zu fördern, wird man in Zukunft die Herden wieder vermehrt aktiv führen müssen. Denn je trockener die Böden, desto empfindlicher sind sie gegenüber dem Tritt von Pflanzenfressern.